Vorschau DM Braunschweig: Alina Reh

Alina Reh will sich den Titel in Braunschweig holen

Wetter, 03.08. 2020 – Die 120. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Eintracht-Stadion an diesem Wochenende in Braunschweig werden als eine ganz besondere in die Geschichte der Sportart eingehen. Denn erstmals werden die Deutschen Leichtathletik-Meister unter Pandemie-Bedingungen gekürt. Aufgrund der Corona-Krise dürfen sich gleichzeitig nur 999 Personen im Stadion-Bereich aufhalten. Zum Vergleich: In den vergangenen Jahren zählte die DM schon allein deutlich mehr Starter. Von Trainern, Zuschauern, Journalisten, Helfern und Funktionären gar nicht zu sprechen.

Um die Corona-Regeln einzuhalten, wird die DM in vier Teile aufgeteilt. So werden am Samstag und Sonntag jeweils am Vor- und Nachmittag Entscheidungen fallen. Dazwischen ist eine Pause. Damit alle Leichtathletik-Fans auch ohne Stadionbesuch auf ihre Kosten kommen, übertragen ARD (Samstag) und ZDF (Sonntag) jeweils ab 17:10 Uhr live aus Braunschweig. Insgesamt beträgt die Live-Sendezeit fast fünf Stunden.

Trotz der ganz speziellen Corona-Bedingungen mit begrenzten Feldern startet ein aussichtsreiches Quartett vom Trackteam BURG-WÄCHTER am Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Beste Chancen auf den Titel hat Alina Reh. Die Langstrecklerin vom SSV Ulm 1846 führt über 5000 Meter (Sonntag; 18:00 Uhr) mit einer Jahresbestzeit von 15:27,46 Minuten die Meldeliste mit mehr als 30 Sekunden Vorsprung an. Da aufgrund der reduzierten Startplätze keine Doppelstarts möglich sind, konzentrieren sich Konkurrentinnen wie Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen; 1500 m) und Elena Burkard (LG Farbtex Nordschwarzwald; 3000 m Hindernis) auf andere Strecken. Die in Oregon (USA) trainierende deutsche Rekordlerin Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) steigt erst am 14. August bei der Diamond League in Monaco in die Saison ein und verzichtet auf einen DM-Start.

„Von der Meldeliste her laufe ich natürlich um den Titel“, blickt Alina Reh voraus. Für die 23 Jahre alte Laichingerin wäre es der zweite nach ihrem Überraschungscoup 2015 in Nürnberg, als sie mit 18 Jahren zu DM-Gold stürmte. Allerdings liegen nicht ganz einfache Wochen hinter der EM-Vierten über 10.000 Meter. „Die Rennen haben schon Kraft gekostet, das habe ich gemerkt, als ich jetzt nach vier Wochen wieder nach Hause gekommen bin. Ich hoffe, dass bis zu den Deutschen Meisterschaften die Frische wieder zurückkommt“, sagte Alina Reh. Der Schützling von Bundestrainer André Höhne hatte in den vergangenen Wochen fünf schnelle Rennen auf der Bahn und auf der Straße bestritten.

Von der Meldeleistung am dichtesten dran an der Top-Favoritin ist Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg). Die 29-Jährige blieb in diesem Jahr mit 15:59,44 Minuten erstmals unter der 16-Minuten-Marke. Zum Vergleich: Die Bestzeit von Alina Reh steht bei 15:04,10 Minuten. Ebenfalls zu beachten ist Denise Krebs. Die Leverkusenerin bringt einen Hausrekord von 15:26,58 Minuten mit. „Sie ist sehr grundschnell und hat in den vergangenen Monaten gut trainiert“, blickt Alina Reh auf die Konkurrenz. Doch trotzdem ist klar: Der Titel geht nur über die Laichingerin.

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Der Bericht wurde bereitgestellt von Martin Neumann (Trackteam Burg-Wächter).