Tausendstel entscheidet gegen Eitel

DORTMUND – Bei den deutschen Jugendhallenmeisterschaften in Dortmund hat sich Manuel Eitel (SSV 46) mit 7,78 Sekunden über 60 m Hürden zeitgleich mit dem Sieger die Silbermedaille geholt. Eine Tausendstelsekunde machte den Unterschied! Auch sein Vereinskamerad Marcel Cymcyk hatte bei seinem vierten Rang im Weitsprung Pech: Bei ihm entschied bei Weitengleichheit von 7,25 m mit dem Bronzemedaillengewinner der schwächere zweite Versuch.

Nicht immer muss man Technik im Sport als Segen betrachten. Manuel Eitel rannte als Außenseiter im 60 m-Hürdenfinale das Hürdenrennen seines bisherigen Lebens und stürmte mit 7,78 Sekunden zeitgleich mit dem großen Favoriten, dem EM-Dritten Henrik Hannemann (LAZ Salamander) über die Ziellinie. Um fast zwei Zehntel hatte sich Mehrkämpfer Eitel damit gegenüber seiner Bestzeit gesteigert. Alle Reaktionen deuteten zunächst auf Eitel als Sieger hin. Genaues konnte aber niemand sagen, da beide durch vier Bahnen voneinander getrennt waren, weil Eitel in Vor- und Zwischenlauf nicht den frischesten Eindruck gemacht hatte und so im Finale weit außen platziert war. Dann tauchte die sensationelle Zeit für beide auf, und beide waren mit der „Eins“ gekennzeichnet. Eine salomonische Lösung, mit der beide sicher hätten leben können. Die Videotechnik scheint es dann aber möglich gemacht zu haben, dass man Eitel um eine Tausendstelsekunde zurück auf Rang zwei setzen konnte. Als Trost bleibt dem 19-jährigen, der auf seine ebenso aussichtsreichen Starts über 60 m und im Weitsprung verzichtete, eine fantastische neue Bestzeit und die Einladung zum Jugendländerkampf gegen Italien am nächsten Wochenende in Padua.

Mit Bestleistung von 8,36 Sekunden rannte auch Maximilian Vollmer in den Zwischenlauf, wo dann Endstation war. Im Weitsprung wollte Marcel Cymcyk für seinen Vereinskameraden in die Bresche springen. Der mit 16 Jahren jüngste Teilnehmer im Feld sprang im vierten Versuch mit 7,25 m an seine Bestleistung heran und auf den Silberrang nach vorn, ehe er dann doch noch auf Rang vier durchgereicht wurde. Vom Dritten dadurch, dass er bei Weitengleichheit mit 7,14 m den besseren zweiten Versuch gegenüber Cymcyks 7,08 m hatte! Glücklos präsentierten sich die 4x 200 m-Staffel. Das Ulmer U18-Quartett konnten seinen Lauf nach einem Wechselfehler nicht beenden. Einzige Werferin am Start war SSV 46-Mehrkämpferin Annika Henle. Sie kam mit den schwierigen Bedingungen mit Regen und Sturmwind nicht zurecht und blieb im Speerwerfen der U20 mit 36,39 m deutlich unter ihrer Qualifikationsweite.

chu/ Bild: swp