Reh und Dauber knapp an DM-Medaille vorbei

DORTMUND – „Hätte, hätte, Fahrradkette“ – unter diesem Motto zeigten sich die Ulmer Leichtathleten bei den deutschen Hallenmeisterschaften in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle leistungsstark, aber nicht vom Glück verfolgt. Alina Reh konnte nach überstandenen Verletzungen und Erkrankungen dem 3000 m-Rekordlauf von Konstanze Klosterhalfen nicht folgen und musste sich dieses Mal mit Rang vier begnügen. Stefanie Dauber verpasste knapp die große Überraschung und eine Medaille im Stabhochsprung. Manuel Eitel und Silas Ristl schrammten knapp am Finaleinzug vorbei.

Es war das Highlight der Meisterschaften: Konstanze Klosterhalfen (Leverkusen) rannte im Alleingang zum deutschen Rekord über 3.000 m, der zuvor 30 Jahre Bestand hatte. Eine, die im Herbst bei den Crossläufen noch auf einer Höhe mit Klosterhalfen war, musste etwas kleinere Brötchen backen. Alina Reh hielt sich nach den langen Trainingsunterbrechungen vorsichtig zurück. Am Ende musste der 21-jährige Schützling von Jürgen Austin-Kerl doch seinem Trainingsrückstand Tribut zollen und musste noch die Berlinerin Caterina Granz vorbeiziehen lassen und wurde Vierte in 9:02,42. Neun Sekunden über ihrer Bestleistung, die die noch fehlende Substanz verdeutlichen. Im Sommer wird sie dann wieder näher an „Koko“ Klosterhalfen dran sein.

Überraschend knapp an einer Medaille vorbei schrammte Stabhochspringerin Stefanie Dauber. Die süddeutsche Meisterin aus der Vorwoche stieg in Dortmund hochmotiviert, aber auch sehr nervös in den Wettkampf ein. Obwohl sie weit über der Latte war stürzte sie bei der Einstiegshöhe von 4,11 m zwei Mal von oben auf die Latte, ehe sie sie mit einem sicheren Sprung im Wettkampf war. „Diese zwei zusätzlichen Versuche haben ihr die Körner für die 4,41 gekostet“, war sich Trainer Wolfgang Beck anschließend sicher. Und die hätten zur Bronzemedaille gereicht. Doch auch mit ihrer neuen Bestleistung von 4,31 m konnte Dauber zufrieden sein, war sie doch die einzige im Feld, die im Dortmunder Finale ihr Leistungsvermögen abrufen konnte. Eine, die das nicht konnte, hätte Dauber beinahe doch noch die Bronzemedaille beschert: Vize-Europameisterin Lisa Ryzih (Ludwigshafen) schaffte bei ihrem Saisoneinstieg nur mit Müh und Not ihre Anfangshöhe von 4,46 m und musste sich am Ende mit Silber hinter Katharina Bauer (Leverkusen) begnügen, die 4,51 m überqueren konnte. Unerwartet nur hauchdünn am Finaleinzug ging es für Manuel Eitel vorbei. Der 21-jährige Mehrkämpfer wollte unter den Topbedingungen gegen die Spezialisten über 60 m Hürden vor allem seine Bestzeit steigern. Das gelang ihm mit einem runden Vorlauf mit 8,21 Sekunden um acht Hundertstelsekunden. Dass man damit ins Finale kommen könnte, hatten sich wohl weder Eitel noch sein Trainer Christopher Hallmann ausmalen können. Nach Auswertung der Zielfotos bekam allerdings der Dortmunder Vogt wegen einer Tausendstelsekunde den Vorzug und damit das achte Ticket fürs Finale. Auch Kugelstoßer Silas Ristl hatte das Finale als Ziel ausgegeben. Leicht gehandicapt durch die verletzte Schulter kam er allerdings nur schwer in Fahrt. 17,39 m aus dem ersten Versuch blieben seine Weite, was nur zu Rang zehn reichte. Dass durchaus mehr drin gewesen wäre, zeigte der dritte Versuch weit über die 18 Meter, der locker fürs Finale der besten Acht gereicht hätte. Dabei konnte der 23-jährige sich aber nicht im Ring halten, so dass er den Wettkampf mit diesem ungültigen Versuch beschloss.