Neuer Cheftrainer für Ulmer Leichtathleten

Veit Rauscher ganz rechts im Bild im Trainingslager in Latsch/Südtirol

Ulmers Leichtathleten bekommen mit Veit Rauscher ab dem 01. Dezember einen neuen Trainer.
Julian Rudziok verlässt nach dreijähriger Trainerzeit die Ulmer Leichtathletik-Abteilung. Er arbeitet künftig beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) in Frankfurt.

Ein Trainerwechsel in der Leichtathletik ist längst nicht so aufregend wie in einer Mannschaftssportart, im Fußball oder Basketball beispielsweise, wo es ein tabellarisch ablesbares Auf und Ab gibt. Dennoch eine interessante Nachricht: Beim SSV 46 gibt es, wie jetzt bekannt wurde, eine einschneidende Veränderung im Trainerbereich. Der bisherige leitende Coach Julian Rudziok verlässt die Ulmer Leichtathletik-Abteilung nach drei Jahren. Er arbeitet künftig beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) in Frankfurt.

Ein Nachfolger zum 1. Dezember ist gefunden: Veit Rauscher, gebürtiger Frankfurter, aufgewachsen in Regensburg. Der 33-Jährige war Wunschkandidat. „Wir sind froh, dass er zugesagt hat“, sagt Abteilungsleiter Wolfgang Beck. „Veit ist ein ruhiger, solider Arbeiter. Einer, wie wir ihn brauchen, der junge Talente aus dem starken Schülerbereich von Brigitte Hanses übernimmt, weiterführt und nach oben bringt. Das ist in Ulm einfach unser Anspruch.“ 

Rauscher hat die nötige Erfahrung. Er studierte in Tübingen zunächst Physik und bekam bei der LAV Tübingen 2010 seinen ersten Teilzeit-Trainerjob. Schon während der Tübinger Zeit wollte Beck ihn zum SSV 46 lotsen, denn Rauscher kennt auch die beiden künfitgen Ulmer Trainerkollegen Christian Hummel und Mehrkampf-Chef Christopher Hallmann sehr gut. Doch Veit Rauscher winkte damals ab, weil er an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften studieren wollte. Er schloss 2015 mit dem Bachelor „Sport und Leistung“ ab. Parallel übernahm er von 2014 an hauptamtlich mit einer 50-Prozent-Stelle beim Leichtathletik-Team der Sporthochschule die Stelle als Manager sowie als Trainer der Jugend-Leistungsgruppe U 18/U 20. Zuletzt war er für den Wurf- und Siebenkampf-Bereich bei Frauen und U 23 verantwortlich.

Nun freut sich Veit Rauscher auf die neue Herausforderung, die ihn Vollzeit beanspruchen wird. „Der SSV 46 ist ein gut organisierter und bekannt leistungsstarker Verein mit Schwerpunkt Mehrkampf, was mir persönlich sehr liegt“, sagt Rauscher, dem besonders die „Entwicklung von Trainingsstrukturen, die individuellen Bedürfnisse der Athleten einerseits, die Gruppendynamik andererseits und die Förderung der diversen Leistungsstufen“ am Herzen liegen. Rauscher hat kürzlich beim Trainingslager der Ulmer Leichtathletien in Laatsch/Südtirol schon einen ersten Eindruck gewonnen, was von Dezember an auf ihn zukommt.

Leichtathletik ist sein Ding – und auch ein Thema im ganz privaten Bereich. Denn Veit Rauscher bringt seine Freundin Leena Günther mit nach Ulm. Die 26 Jahre alte gebürtige Kölnerin ist angehende Ärztin und hat sich sportlich bereits als Sprinterin einen Namen gemacht. Sie zählte bei den Europameisterschaften 2012 in Helsinki zur deutschen 4x100-Meter-Goldstaffel mit Anne Cibis, Tatjana Pinto und Verena Sailer. Anfang 2016 hat Leena Günther die Karriere im Nationalteam beendet.

(Quelle: Südwestpresse, 20.11.2017)