Leichtathleten bereit für nationale Titelkämpfe in Nürnberg

NÜRNBERG – Es ist die letztmögliche Qualifikationsmöglichkeit für die zwei Wochen später startenden „Heim“-Europameisterschaften in Berlin: Und mitten drin drei Ulmer, die ihre Tickets schon sicher haben, und eine, die insgeheim noch auf den „Lucky Punch“ hofft. Die mit sechs Startern und zwei Staffeln erfreulich große Delegation des SSV 46 hat bei den deutschen Leichtathletikmeisterschaften im Nürnberger Max-Morlock-Stadion einiges vor.

Extrem motiviert dürfte Stabhochspringerin Stefanie Dauber sein. In einem Jahr ohne die überragende Lisa Ryzih scheint im Stabhochsprung der Frauen (So, 14.20 Uhr) alles offen und damit auch alles möglich zu sein, auch wenn sich mit der jungen Mannheimerin Jacqueline Otchere, die beim World Cup in London 4,60 m sprang, eine Athletin etwas abgesetzt hat. Die EM-Quali von 4,45 m und eine Medaille scheint für viele Springerinnen möglich. Auch für Dauber, die sich mit 30 Jahren in der Form ihres Lebens befindet und sich bereits auf 4,40 m gesteigert hat.

Ganz beruhigt können Alina Reh, Arthur Abele und Mathias Brugger nach Nürnberg fahren. Für sie sind die deutschen Meisterschaften „nur“ Formtest auf dem Weg nach Berlin. Alina Reh ist nach Aussagen ihres Trainers Jürgen Austin-Kerl fit und will auf den 5.000 m (So, 15.30 Uhr) ein schnelles Unterdistanz absolvieren. Wer sie dabei fordern wird, wird wohl erst der Wettkampftag zeigen, da viele Top-Läuferinnen, darunter auch die ebenfalls genesene Konstanze Klosterhalfen, gemeldet haben, sich aber wohl erst kurzfristig für die 1.500 oder die 5.000 m entscheiden werden. Ein weiterer Titelgewinn nach 2015, ebenfalls in Nürnberg, scheint möglich. Mit Marlene Gomez Islinger steht eine weitere Ulmer Läuferin an der Startlinie, die im großen Feld versuchen wird, ihre Bestleistung von 16:57,54 Minuten zu steigern.

Die Zehnkämpfer Arthur Abele und Mathias Brugger werden in Nürnberg nicht um Medaillen laufen. Abele will am Samstag (17.15 Uhr) mit einer 13er-Zeit über die 110 m Hürden Selbstvertrauen für den EM-Zehnkampf aufbauen. Fürs Finale kann man sich damit alle Mal qualifizieren. Im stärksten Lauf der besten Acht Staffeln sollte auch die „Zehnkampf“-4x4 mit Mathias Brugger, Fynn Zenker, Tim Nowak und Arthur Abele stehen (So, 19.20 Uhr) und will ihren Kreisrekord von 3:13,05 Minuten noch mal ausbauen. Sicher ist: So viele Zehnkampfpunkte standen noch nie in einem DM-Finale bei den Viertelmeilern. Der vierte 8.000-Punkte-Mann Manuel Eitel wird sich über die 100 m präsentieren und will mit Bestzeit ins Halbfinale (Sa, 18.15 Uhr) stürmen. Das ist für die Sprinterinnen um Katharina Eich eine Nummer zu groß. Aber deutliche Steigerungen wünschen sich Eich über 200 m (So, 14.40 Uhr) und zusammen mit Valentina Steifensand, Katharina Schuldt und Maria Herbinger in der 4x 100 m-Staffel eine Stunde zuvor schon.

Die ARD wird sich im Rahmen ihres Sportnachmittages am Samstag zwischen 13.30 und 19.55 Uhr immer wieder zuschalten. Sonntags berichtet das ZDF zwischen 17.30 und 18.50 Uhr live aus Nürnberg.