Eitel dominiert Mehrkampf-DM

HAMBURG/ SINDELFINGEN – Gold für Manuel Eitel in der U20, Silber und Bronze für Mathias Brugger und Tim Nowak bei den Männer – viel besser hätten die deutschen Mehrkampfmeisterschaften in der Hamburger Halle kaum laufen können. Die vierte mögliche Medaille für Maximilian Vollmer ging durch einen Salto nullo im Hochsprung flöten. Ergänzt wurde das Erfolgswochenende durch zwei Silbermedaillen für Stefanie Dauber und Henry Behrens bei den süddeutschen Meisterschaften in Sindelfingen.

Für Manuel Eitel lief vor allem der erste Tag des Siebenkampfes rund. Mit 60 m-Bestleistung von 6,86 Sekunden und starken Sprüngen von 7,38 m und 1,96 m führte der 18-jährige schon zur Halbzeit mit einer Punktzahl, die auch den Aktiven zur Ehre gereicht hätte. Lediglich bei den Hürden kam der Sieg durch einen Strauchler noch mal ins Wanken, doch Eitel rettete sich und lief mit 8,02 Sekunden noch eine passable Zeit. Mit 5.837 Punkten hatte er am Ende über 500 Punkte Vorsprung auf den Zweiten und übertraf auch die Ulmer Bestleistung von Mathias Brugger, der 2011 26 Punkte weniger erzielt hatte.

Für Brugger war Hamburg trotz Silber eine kleine Enttäuschung. „Mathias konnte die gute Form einfach nicht komplett umsetzen“, resümierte Coach Christopher Hallmann die Vorstellung des 23-jährigen, der mit 5.894 Punkten deutlich unter den erhofften 6.000 blieb, die ihn für eine Nominierung zu den Hallen-Weltmeisterschaften empfohlen hätten. Tollen Bestleistungen von 2,06 m im Hochsprung oder 2:38,42 Minuten über 1.000 m zum Abschluss standen halt auch eher schwache Disziplinen gegenüber, wie das Kugelstoßen, wo mit 13,74 m eineinhalb Meter zur Bestleistung fehlten, oder dem Stabhochsprung, wo er mit 4,70 m auch unter seinen Möglichkeiten blieb. Die schöpfte der drei Jahre jüngere Tim Nowak schon mehr aus. Er erreichte mit 5.804 Punkten Hallenbestleistung und Rang drei und freute sich vor allem über die sensationellen 2,09 m im Hochsprung unbändig. Gemeinsam freuten sich die Eitel, Brugger und Nowak schon auf die Reise nach Tallinn in vierzehn Tagen, die auch der deutsche Meister Kai Kaczmirek antreten wird. Im estnischen Mehrkampf-Mekka sollen dann noch mal die Bestleistungen fallen.

Pech hatten die jungen Maximilian Vollmer und Elias Jungbauer. Vollmer verpasste in der U20 nach tollem Start mit zwei Bestleistungen über 60 m und im Weitsprung die mögliche Bronzemedaille, weil er im Hochsprung an seiner Anfangshöhe scheiterte. Jungbauer musste nach fünf guten Disziplinen mit einer Oberschenkelverletzung abbrechen. Einzige Frau des Kreises war die 18-jährige Kerstin Steinle (SG Dettingen). Mit soliden Leistungen, unter anderem 5,39 m im Weitsprung, erreichte sie 3.361 Punkte im Fünfkampf und wurde Neunte.

Bei den süddeutschen Meisterschaften in Sindelfingen zeigte Stabhochspringerin Stefanie Dauber eine Klasseleistung. Sie verbesserte sich um weitere zehn Zentimeter auf 4,00 m und holte Silber. Henry Behrens büßte den Sieg im Weitsprung-Wettbewerb im letzten Versuch ein, in dem er vom Aalener Marcel Mayer mit 6,54 m noch verdrängt wurde. Behrens konnte anschließend nur noch 6,48 m folgen lassen. Nach 2,13 m in der Vorwoche kam Benno Freitag nicht gut in den Hochsprung-Wettkampf. Schon früh brauchte er zahlreiche Versuche und beendete den Wettkampf schließlich mit 2,04 m auf Rang vier. Auch Silas Ristl musste im Kugelstoßen mit 16,98 m dieses Mal mit dem vierten Platz vorlieb nehmen. Langstrecken-Ass Alina Reh verzichtete wegen einer Erkältung auf ihren Lauf, um die Starts bei den deutschen Hallen- und Crossmeisterschaften nicht zu gefährden.

chu/ Bild: Nowak