Deutschen Hallenmeisterschaften in der Dortmunder

Foto: Iris Hensel Stefanie Berndorfer

Foto: Iris Hensel Marlene Gomez Islinger

Foto: Iris Hensel Benno Freitag

Foto: Iris Hensel Jule Tiltscher

Schlechte Laune ist bei Stefanie Berndorfer wirklich selten. Doch nach dem dritten missglückten Versuch über die 4,41 Meter feuerte sie ihren Stab zurück in die Tragehülle, und der Missmut war ihr noch lange anzusehen. Dabei war die 33-jährige so gut in den Wettkampf bei den deutschen Hallenmeisterschaften in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle eingestiegen und hatte bis 4,31 m alle Höhen im ersten Versuch problemlos gemeistert. Doch beim Versuch, die Hallenbestleistung von 4,41 m zu überqueren, mit der Konkurrentin Lisa Ryzih (Ludwigshafen)  sich mit ihrem ersten Versuch den Meistertitel sicherte, passte es einfach nicht mehr: „Ich wäre natürlich gerne höher gesprungen. Von daher bin ich nicht ganz zufrieden mit meiner Leistung heute. Die Zuschauer haben schon gefehlt, aber ich finde es super, dass überhaupt Deutsche Hallenmeisterschaften stattfinden.“ Immerhin sicherte sich Berndorfer mit ihrer makellosen Serie zuvor die Silbermedaille vor den höhengleichen Leverkusenerinnen Ria Möllers und Katharina Bauer. Nach einer extrem kurzen Hallensaison mit gerade einmal drei Wettkämpfen heißt es für Stefanie Berndorfer jetzt noch einmal aufzubauen, das angeschlagene Knie belastbar zu machen und dann schon früh in der Bahnsaison mit guten Wettkämpfen in der Weltrangliste nach vorn zu rücken. Vielleicht klappt es dann noch mit dem Traum von Olympia.

Eine fantastische Leistung lieferte über 3.000 m Triathletin Marlene Gomez Islinger ab. In einem sehr flotten Rennen, in dem die ersten vier Läuferinnen unter der Norm für die Hallen-Europameisterschaften in Torun/ Polen blieben, steigerte die 28-jährige ihre erst drei Wochen alte Bestzeit um weitere elf Sekunden auf tolle 9:21,74 Minuten und sicherte sich damit den sechsten Rang. Für Hochspringer Benno Freitag lief es dieses Mal dagegen nicht rund. Beim Überraschungssieg des Dresdeners Jonas Wagner (2,28 m) war dem 25-jährigen die mangelnde Sprungroutine nach der schwierigen Hallenvorbereitung anzumerken. Schon bei der Einstiegshöhe kämpfte Freitag mit dem richtigen Abstand zur Latte und musste sich letztlich mit 2,00 m und Rang acht zufrieden geben. Völlig überraschend kam das Angebot zur DHM-Teilnahme für die jüngste Ulmerin Jule Tiltscher. Nach nur wenigen spezifischen Trainingseinheiten konnte die 19-jährige über 60 m Hürden mit 8,95 Sekunden zumindest ihre Vorleistung bestätigen und wertvolle Erfahrungen aus dem gemeinsamen Halbfinale mit der späteren deutschen Meisterin Ricarda Lobe (MTG Mannheim) mitnehmen.