Alina Reh mit DM-Silber im Europarekord-Lauf

LEIPZIG– Mit einem wahren Feuerwerk verabschiedeten sich die Leichtathleten am Wochenende aus der Hallensaison. Alina Reh holte sich bei den deutschen Meisterschaften in Leipzig Silber über 3.000 m und verbesserte ihre Bestzeit unter den bis dato gültigen U20-Halleneuroparekord. Zehnkämpfer Arthur Abele gab über 60 m Hürden als Vierter ein sensationelles Comeback.

In der Leipziger Arena gab das deutsche „Laufwunder“ im Nachwuchsbereich eine begeisternde Vorstellung. Und dieses Mal stand nicht Alina Reh im Vordergrund, sondern ihre gleichaltrige Kollegin Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen), die nach zwei vorangegangenen U20-Europarekorden auch über die 3.000 m klar favorisiert war, nachdem auch noch Hindernis-Ass Gesa-Felicitas Krause (Frankfurt) ihren Start abgesagt hatte. Klosterhalfen legte dann auch wie die Feuerwehr los und legte mit 2:57 Minuten für den ersten Kilometer ein mörderisches Tempo vor. Alina Reh lief dahinter ihr eigenes Rennen und kam Klosterhalfen, die in 8:56,36 Minuten den bisherigen U20-Halleneuroparekord um gut zehn Sekunden unterbot, sogar noch etwas näher. Mit 9:00,58 Minuten blieb auch Reh deutlich darunter und verbesserte auch ihre eigene Bestzeit um knapp fünf Sekunden. „Klar wäre ich dann gern noch unter neun Minuten gelaufen“, erklärte die 19-jährige nach dem Lauf. Aber auch so wissen sie und ihr Trainergespann Wieland Pokorny und Julian Rudziok, dass der eingeschlagene Weg sie vorwärts bringt. Auch der über 60 m Hürden viertplatzierte Arthur Abele wäre gern noch einen Tick besser gewesen und auf dem Podest gelandet. Doch mit zwei starken Rennen konnte er beweisen, dass mit ihm für die Olympischen Spiele zu rechnen ist. Nach einem guten Vorlauf, in dem der 30-jährige mit 7,80 Sekunden bis auf 13 Hundertstel an seine Bestzeit herangekommen war, gelang ihm im Finale der Start nicht so gut, so dass er sich im wesentlichen mit seinem Bahnnachbarn Maximilian Bayer (Leipzig) beharkte. Den konnte er zwar in 7,82 Sekunden zeitgleich auf Rang fünf verweisen, doch zu den Medaillenrängen fehlten dann 15 Hundertstel. Benno Freitag war mit seinen 2,05 m im Hochsprung angesichts des krankheits- und berufsbedingten Trainingsausfalls im Vorfeld recht zufrieden. Dass er damit auf Rang sechs landen würde, war sicher nicht zu erwarten gewesen.

Beim Länderkampf Deutschland-Italien-Frankreich in Padua entwickelten sich Manuel Eitel (SSV 46) und Henrik Hannemann (LAZ Salamander) zu siamesischen Hürdenzwillingen. Eine Woche nachdem Hannemann mit einer Tausendstelsekunde Vorsprung vor Eitel zum deutschen Jugendmeister gekrönt wurde, lieferten sich die beiden gleich zwei weitere „tote“ Rennen. Im ersten Rennen sahen die Kampfrichter bei Zeitgleichheit von 7,80 Sekunden Eitel vorn, im zweiten Rennen bei jeweils 7,83 Sekunden Hannemann. Mit ihrem Doppelsieg trugen die beiden stark zum deutlichen deutschen Gesamtsieg bei.