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Leichtathletik WM Doha: Gelungene Premiere für Nowak

Leichtathletik WM Doha 2019 - Tim Nowak - SSV Ulm 1846 e.V. Zehnkampf - Foto: Copyright @Iris Hensel

Als Zehntbester Zehnkämpfer der Welt und mit sehr soliden 8.122 Punkten lief der SSV-Athlet Tim Nowak vergangene Nacht im Khalifa International Stadium über die Zielline. Zwei spannende Wettkampftage mit sensationeller Wendung für das Deutsche Mehrkampf-Team liegen hinter dem 24-jährigen Ulmer.

Nach dem ersten WM-Wettkampftag lag Tim Nowak fast genau auf Kurs seiner Saison-Bestleistung von 8.209 Zählern. Mit 4.090 Punkten "übernachtete" der Ulmer Zehnkämpfer auf Rang 16.

In einem Interview mit dem Deutschen Leichtathletik Verband fasste der SSV-Athlet seine Leistungen der ersten fünf Disziplinen zusammen:
"Ich bin mit allen Disziplinen zufrieden außer mit dem Weitsprung. Und das war direkt die Disziplin, die richtig Punkte gekostet hat. Und es war doof, weil es die Disziplin war, die vorher anlauftechnisch die sicherste war. Über 100 Meter habe ich ein bisschen den Start verpasst, dann war es okay. Im Hochsprung waren die gerissenen 2,05 Meter ein bisschen schade, weil ich das erste Mal seit Langem wieder auf Höhe gesprungen bin. Punktemäßig habe ich mir schon deutlich mehr vorgestellt am ersten Tag. Es ist insgesamt komisch. Man merkt, dass viele Probleme haben, besonders die, die in meinem Punktebereich liegen. Aber die Top Vier vorne gehen ab."

Dass Zehnkampf einer der spannendsten Wettkämpfe in der Leichtathletik ist, wurde an Tag zwei in Doha wieder einmal deutlich. Während DLV-Teamkollege Kai Kazmirek durch einen unglücklichen Patzer bei den 110m Hürden den Anschluss an die Spitze verlor, lief es für den Ulmer deutlich besser. Über die Hürden (14,60 sec) und auch im Stabhochsprung (4,90 m) zeigte er am zweiten Tag Saison-Bestleistungen. Im Speerwurf (56,76 m) musste er, aufgrund seiner vorausgegangenen Schulterverletzung ein wenig Abstriche machen.

"Hätte mir jemand nach Götzis und vor allem der Schulterverletzung gesagt, dass ich hier Zehnter werde, dann hätte ich das sofort genommen!"
bestätigt Nowak direkt nach Wettkampfende in einem Statement auf "leichtathletik.de". "Jetzt für den Moment bin ich doch nicht hundertprozentig zufrieden. Die Platzierung ist toll, klar, aber die Punktzahl ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe.", so Nowak weiter.
"Es war ein toller Wettkampf, aber ich konnte leider in vielen Disziplinen nicht das letzte Bisschen zeigen. Stabhochsprung, Hochsprung, Diskuswurf das war schon alles zufriedenstellend, aber es war kein Ausreißer dabei. Und den hätte ich gebraucht, um die schlechteren Disziplinen auszugleichen. Der Weitsprung hat extrem viel gekostet. Und im Speerwurf, mit der Schulter… Da wussten wir ja nie: wieviel verliere ich da? Nach dem ersten Versuch auf 56 Meter dachte ich mir: Das geht! Aber es ging nicht mehr."

Wie er den Wettkampf von Teamkollege und nun jüngstem Zehnkampf Weltmeister aller Zeiten, Niklas Kaul erlebt hat: "Von Niklas habe ich am zweiten Wettkampftag leider gar nicht so viel mitbekommen, weil ich in einer anderen Gruppe war. Aber seine Leistung ist unfassbar. Und auch, wie er es gemacht hat. So sicher. So performt. So auf den Punkt dagewesen. Mir war hundertprozentig klar, dass er im Speerwurf Zehnkampf-Weltrekord wirft. Und dass er sich die 1.500 Meter auch nicht nehmen lässt."
(Statement Tim Nowak nach WM-Premiere im Zehnkampf der Leichtathletik WM Doha, Berichterstattung Silke Bernhart)

Textquelle: www.leichtathletik.de - Silke Bernhart - Presse DLV Zehnkampfteam
Bild - Copyright @Iris Hensel