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Freitag und die Zehnkampf-"Viertelmeiler" setzen die Highlights der BW

Nahezu perfekte Bedingungen lieferten die Organisatoren vom SSV Ulm 1846 für die baden-württembergischen Meisterschaften im Donaustadion. Die Athleten dankten es mit tollen Leistungen, von denen sechs sogar die Normerfüllung für die jeweiligen Europameisterschaften bedeuteten. Sportlicher Höhepunkt aus Sicht des Gastgebers war der Erfolg der ausschließlich aus Zehnkämpfern bestehenden 4x 400 m-Staffel, die sich mit 3:13,05 Minuten sogar die Spitzenposition in der deutschen Bestenliste eroberte.

Nur kurz dauerte am Sonntag früh die Unterbrechung durch einen Gewitterregen, dann herrschte über dem Donaustadion wieder eitel Sonnenschein, und die Wettkämpfe konnten exakt nach Zeitplan weitergehen. Vor allem die Sprinter nutzten die tollen Bedingungen für Spitzenzeiten: Auch wenn die sensationellen 10,13 des Stuttgarters Raphael Müller von stürmischem Rückenwind verblasen wurden. Die EM-Norm der Mannheimerin Jessica-Bianca Wessolly mit 23,15 Sekunden über 200 m oder die U18-EM-Norm von Alexander Czysch (VfB Stuttgart) mit 21,28 Sekunden war jedenfalls real. Ebenso die Dreisprung-U18-EM-Normen von 14,88 bzw. 14,83 m von Neim Nguemning (Waiblingen) oder Nicklas Sammet (Mannheim). Weniger Glück hatten die Kugelstoß-Sieger Tobias Dahm (Sindelfingen) oder Alina Kenzel (Waiblingen), denen mit 19,69 bzw. 17,43 m jeweils wenige Zentimeter für das EM-Ticket nach Berlin fehlten.

Das emotionale Highlight aus Ulmer Sicht war sicher der Hochsprung-Erfolg von Benno Freitag. Der 23-jährige, durch seine Ausbildung schon seit fast drei Jahren aus dem Leistungssportgeschäft, überquerte nach anfänglichen Schwierigkeiten alle Höhen bis 2,08 m im ersten Versuch und ließ so der Konkurrenz keine Chance. Donnernden Applaus erhielt auch das Viertelmeiler-Quartett mit Mathias Brugger, Fynn Zenker, Luca Dieckmann und Maximilian Vollmer, das eine Woche vor dem Zehnkampf-Meeting in Ratingen eine überzeugende Kostprobe seiner Fitness ablieferte, der Sindelfinger Staffel keine Chance ließ und in 3:13,05 Minuten so nebenbei den 34 Jahre alten Kreisrekord um über drei Sekunden verbesserte. Überraschende Siege für Manuel Eitel über 110 m Hürden in 14,52 Sekunden und die 4x 100 m-Staffel der U18 mit Kim Strohmaier, Kim Gaupp, Jule Tiltscher und Carolin Bender in 49,21 Sekunden machten den Sonntag nachmittag zu den „Ulmer Stunden“.

Den erwarteten Titel holte sich die Dettingerin Annika Schepers, die das Kugelstoßen der U18 mit 15,12 m dominierte. Silbermedaillen gab es für Philip Kelterer mit 4,00 m im Stabhochsprung der U18, für Maria Herbinger, die sich mit 6,02 m im Weitsprung nur der rumänischen „Internationalen“ Alina Rotaru beugen musste, und für Antonia Kinzel, die im Diskuswerfen mit 45,63 m einen knappen Meter hinter der Siegerin blieb. Gar nur 74 Zentimeter fehlten David Hirschmann, der für einen Wurf auf 54,50 m mit Silber dekoriert wurde. Bronze gab es für Silas Ristl mit 49,34 m.