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Alina Reh läuft zur zweiten Medaille

Nach Gold jetzt Silber

Wetter, 14.07. 2019 – Zum Abschluss der U23-Europameisterschaften am Sonntag in Gävle (Schweden) hat sich Alina Reh (SSV Ulm 1846) die erhoffte zweite Medaille gesichert. Zwei Tage nach ihrem eindrucksvollen Triumph über 10.000 Meter lief die 22-Jährige über 5000 Meter wie vor zwei Jahren in 15:11,25 Minuten auf den Silberplatz. Nach zwölfeinhalb Runden, von denen sie zwölf an der Spitze lag, musste sich die EM-Vierte von Berlin nur der erwartet starken Anna Emilie Möller im Endspurt geschlagen geben. Die Dänin steigerte den Landesrekord auf 15:07,70 Minuten. Im Rennen um Bronze behauptete sich Celia Anton mit spanischem U23-Rekord von 15:28,66 Minuten vor der 10.000-Meter-Zweiten Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg), die mit 15:40,61 Minuten ihre Bestzeit um vier Sekunden steigerte.

Alina Reh nahm in Gävle wie erwartet das Rennen von Beginn an in die Hand. Den ersten Kilometer absolvierte die Laichingerin in 3:01 Minuten. Nur Anna Emilie Möller, die am Samstag die 3000 Meter Hindernis mit Meisterschaftsrekord gewonnen hatte, folgte der deutschen Ausnahmeläuferin. Die folgenden drei Kilometer absolvierte das Duo in rund 3:04 Minuten und setzte sich immer weiter von der Konkurrenz ab.

Trotz des Tempodiktats wurde Alina Reh ihre Verfolgerin nichts los. Die 21-jährige Dänin nutzte als Hindernisspezialistin mit einer deutlich schnelleren 1500-Meter-Bestzeit auf der letzten Runde ihre Chance. 200 Meter vor dem Ziel zog sie an der Ulmerin vorbei und lief mit einer 64er Schlussrunde zum zweiten U23-EM-Titel. Kurz konnte Alina Reh noch einmal dagegenhalten, doch auf der Zielgeraden zog Anna Emilie Möller auf und davon.

„Ich habe mich gut von den 10.000 Metern am Freitag erholt. Meine Beine wollten schnell laufen. Leider bin ich in der Rennmitte etwas müde geworden. Speziell die letzten 100 Meter haben richtig wehgetan. Natürlich hätte ich gern meine zweite Goldmedaille gewonnen. Doch aufgrund der schwierigen Vorbereitung kann ich mich nicht beschweren. Glückwunsch an Anna, sie ist richtig stark gelaufen“, sagte Alina Reh nach dem Rennen. In der Vorbereitung auf Gävle wurde die Ulmerin von Rückenproblemen und einer Magen-Darm-Erkrankung ausgebremst. Das macht Gold und Silber bei der U23-EM mit zwei starken Rennen sogar noch etwas wertvoller.

Nach dem Langstrecken-Doppel in Schweden ist die Saison für Alina Reh noch lange nicht vorbei. Am Mittwoch beginnt für sie mit einem Höhentrainingslager in St. Moritz die Vorbereitung auf die WM in Doha (Katar) in knapp zehn Wochen. „Bei der DM in Essen und in Gävle bin ich zwei 10.000-Meter-Rennen komplett allein laufen. Darum glaube ich, dass ich in Doha in einem starken Feld unter 31 Minuten laufen kann“, blickte Alina Reh nach der U23-EM schon sofort wieder voraus auf kommende Aufgaben. Das hat noch keine deutsche Läuferin geschafft. Der deutsche Rekord über 10.000 Meter von Kathrin Ullrich steht seit 28 Jahren bei 31:03,62 Minuten.

Der Bericht wurde bereitgestellt von Martin Neumann, Trackteam Burg-Wächter.